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Vingerklip - Okaukuejo
Heute
Morgen gab es nach einem herrlichen Frühstück erst mal eine unliebsame
Überraschung. Beim Gepäck einladen merkten wir, dass der vordere rechte Reifen an unserem Auto
plötzlich ziemlich schlapp war. Aber das war hier in der Lodge überhaupt kein
Problem. Der Reifen wurde von allen Seiten begutachtet und dabei festgestellt,
dass es wohl am Ventil liegen muss, dass ihm die Puste ausgegangen ist. Es
wurde sofort ein Kompressor angeschleppt und die Luft wieder nachgefüllt.
Unsere netten Helfer überwachten sogar extra noch eine ganze Weile den Reifen
mit Argusaugen und erst nach nochmaligem Druckmessen (an allen 4 Reifen)
durften wir losfahren. Also eines ist absolut sicher: nächstes Mal bleiben wir
auf jeden Fall länger hier.
Auf unseren 4 perfekt gefüllten Füßen ging es heute über die
C39 in Richtung Outjo und von dort über die C38 zum Anderson Tor, der südlichen
Einfahrt zum Ethosha.
Am Tor wurden wir gleich vom ersten „Wildtier“ erwartet. Ein
stolzer Hahn erwartete uns bereits und während wir die Parkgebühren bezahlten,
pickte er sämtliche Fliegen und Schmetterlinge von unserem Auto.
Auf
dem Weg zu unserer heutigen Übernachtungsstation, Okaukuejo, gab es schon sehr
viel zu sehen und ich entdeckte die Vorteile des riesigen Glasschiebedaches an
unserem Auto. Ich konnte auf den Sitz stehen und ungehindert rundum
fotografieren. Einfach nur genial.
Es gab unheimlich viele Zebras mit noch ganz kleinem
Nachwuchs, Gnus, Springböcke, Erdhörnchen, Sekretäre, Perlhühner, Giraffen und
Oryxe.
Unser heutiges Häuschen stand direkt in erster Reihe am
Wasserloch und als erster Gast kam ein alter Elefantenbulle, der mit einem
Sender ausgestattet war.
Nachdem er ausgiebig gebadet und getrunken hatte, trottelte
er ganz gemütlich wieder ab und überlies das Wasserloch einer Zebraherde im
schönsten Abendlicht.
Um die
Zebraherde kreisten unablässig 3 Schabrackenschakale, aber die Jungtiere wurden
perfekt von den älteren Tieren abgesichert und konnten ebenfalls ausgiebig
trinken, so dass die Schakale wieder frustriert abzottelten.
Das
Abendessen gab es im Restaurant, welches sich als Großabfütterbetrieb
rausstellte. Gerechterweise muss man jedoch sagen, dass das Buffet eigentlich lecker
war, das Personal war unheimlich nett und bemüht, aber gegen das Verhalten
mancher Gäste kann man auch bei allem Bemühen nichts. Zum Teil war Fremdschämen
angesagt und ich weiß immer noch nicht, warum man sich an einem Buffet vom
Fisch über Fleisch und Gemüse auch noch das Dessert gleich auf einen Teller
schaufeln muss und dann nach drei Bissen alles stehen lässt und sich beschwert,
dass das Essen nicht schmeckt.
Nach dem Essen ging es wieder zurück zum beleuchteten
Wasserloch, aber da tat sich zunächst längere Zeit überhaupt nichts, so dass
sich M. ins Bett zurückzog. Ich blieb noch eine Weile, und das war gut so.
Plötzlich war ein ganz unheimliches stampfendes, grunzendes, tiefes Geräusch zu
hören. Eine Familie mit 2 halbwüchsigen Jungs saß neben mir und der Vater hatte
ein Nachtsichtgerät dabei und kündigte an: „da kommen Nashörner“. Nun,
eigentlich brauchte man kein Nachtsichtgerät, sie waren nicht zu überhören und
dann waren sie da. Leider hatte ich kein Stativ dabei und habe die Bilder nur
mit dem Foto auf der Mauer aufgelegt gemacht so dass es nur 2 Beweisfotos gibt.
Aber es war unheimlich beeindruckend.
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